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Krisen und Konflikte als Potential für Innovationen nützen

Wenn in der Abwicklung von Projekten Krisen und Konflikte auftauchen, wird dies in der Regel einseitig negativ bewertet. Die damit einhergehende Abweichung vom Projektplan 'stört' die Abwicklung, welche ja möglichst reibungslos verlaufen soll. Die Bestrebungen richten sich folglich darauf, wie möglichst schnell wieder zum Plan zurückgefunden werden kann. Die Frage, welche Lehre in der Abweichung steckt, wird übergangen und damit Potential für Innovation verschenkt.

1. Verständnis von Krisen und Konflikten

Krisen und Konflikte sind ein natürlicher Bestandteil von Arbeits- und Führungsprozessen und gehören zum Alltag im Projektmanagement. Da Krisen den geplanten Ablauf des Projekts verhindern, werden sie häufig einseitig als störend angesehen. Gleichzeitig hängt der Erfolg von Projekten gerade vom richtigen Umgang mit Krisen und Konflikten ab.

Übersehen wird bei einem rein negativen Verständnis von Krisen und Konflikten, dass diese die Möglichkeit geben, sich mit Problemen bewusst auseinander zu setzen, daraus zu lernen und Weiterentwicklungen voranzutreiben.

Krisen und Konflikte im Projektmanagement entstehen meist aus nicht vorauszusehenden Entwicklungen. Aber kein anspruchvolles Projekt kann vorab so durchgeplant werden, dass es in der Projektabwicklung nur mehr darum geht, den Projektplan umzusetzen. Von daher muss immer mit Krisen sowie mit unterschiedlichen Sichtweisen auf die überraschende Entwicklung gerechnet werden (Krisen- bzw. Risikomanagement).

2. Krisen und Konflikte als Chance für kreative Sprünge

Es ist ungewöhnlich, Krisen und Konflikte als Chance für kreative Sprünge anzusehen. Tatsächlich aber bergen diese Situationen ein großes Potential für Innovationen. Bei ernsthaften Krisen und Konflikten handelt sich um Grenzsituationen. Aus der Erfahrung von Grenzsituationen können neue Erkenntnisse gewonnen werden, wenn es gelingt, Logik und Intuition zusammen wirken zu lassen.

3. Methode zur Bewältigung und Verwertung der Krise bzw. des Konflikts

Wenn es im Projektablauf nicht rund läuft und Projekte in Engpässe kommen, entstehen Spannungen zwischen den am Projekt beteiligten Menschen. Diese Spannungen sind verknüpft mit folgenden Komponenten:

  • ungelöste, projektorientierte Sachfragen
  • die persönliche Reaktion der einzelnen Beteiligten auf die spannungsgeladene Situation
  • die Dynamik zwischen den einzelnen Beteiligten
  • die Reaktion des Projektumfelds auf die spannungsgeladene Situation

 

Um diese Situation bewältigen zu können, benötigt es einer Methode, die diese Aspekte der Krise / des Konflikts berücksichtigt. Hierfür bietet sich das Konzept der Themenzentrierten Interaktion (TZI) an.

Für die Verwertung der Krise bzw. des Konflikts ist es entscheidend, die ausgelöste Dynamik und die damit einhergehenden Emotionen als wichtige Hinweise für Lösungsmöglichkeiten zu akzeptieren. Darüber hinaus bedarf es eines geleiteten Gruppenprozesses, um mit der Gruppe der beteiligten Personen Einsichten in Lösungsmöglichkeiten zu erlangen. Im Gruppenprozess entsteht ein „Feld“, welches das Wissen von Wegen aus der Krise bzw. dem Konflikt enthält. Über die Verbindung von Logik und Intuition kann dieses Wissen verwertbar gemacht werden.