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Wie Sie mehr Selbstvertrauen entwickeln können!

Viele Menschen wünschen sich mehr Selbstvertrauen zu haben. Sie bewundern andere für deren forsches und offensives Auftreten und fühlen sich selbst unsicher und langweilig. Mehr Selbstvertrauen aufzubauen gelingt aber nur, wenn man sich gleichzeitig selbst in seiner unverwechselbaren und einmaligen Persönlichkeit annimmt. Auf der Basis von Selbstakzeptanz können Sie jedoch einiges zur Stärkung Ihres Selbstvertrauens tun.

Mit dem Begriff Selbstvertrauen wird ein Gefühl bezeichnet, welches man in bestimmten Momenten hat oder eben nicht hat, oder weniger hat, als man es gerne hätte. Dieses Gefühl steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Bewertung des eigenen Verhaltens. Da Menschen sich in Interaktionen auch immer selbst beobachten und bewerten und die Bewertung direkt in ein Gefühl umgesetzt wird und das Gefühl sich wiederum direkt auf die Bewertung auswirkt, haben wir es mit einem zirkulären inneren Prozess aus Gefühl und Bewertung zu tun.

Selbstvertrauen bezieht sich also auf:

  • eine bestimmte Situation bzw. Interaktion und
  • wie ich mich in dieser Situation bzw. Interaktion selbst erlebt habe (Gefühl und Bewertung)

 

Die Frage nach dem Selbstvertrauen taucht insbesondere in Situationen auf, die sich jenseits der Alltagsroutine abspielen. Häufig geht es um Situationen, in denen man:

  • sich selbst zeigen/präsentieren will oder soll
  • eigene Wünsche zeigen will oder soll
  • Forderungen stellen will oder soll
  • „Nein“-Sagen bzw. ein bestimmtes Verhalten anderer unterbinden will oder soll

 

Ein selbstsicheres, d.h. von Selbstvertrauen geprägtes Auftreten, hängt von inneren und von äußeren Faktoren ab.

Innere Faktoren sind:

  • aktueller seelischer Zustand
  • psychische Grundkonstitution
  • Selbstakzeptanz
  • soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz

 

Äußere Faktoren sind:

  • Körpersprache
  • Sprache
  • Kleidung, Frisur usw.

 

Entscheidend für die Entwicklung von Selbstvertrauen ist, sich zunächst mit der eigenen Lebensgeschichte zu beschäftigen:

  • Welche Botschaften habe ich über mich sich selbst in der Kindheit gehört?
  • Wie groß war das Selbstvertrauen meiner Eltern oder anderer Erziehungspersonen?
  • Mit welchen Verhaltensvorgaben und Ansprüchen bin ich groß geworden?
  • Welche Glaubenssätze über meine Wirkung auf andere und meine Kompetenzen trage ich in mir?
  • Welche Erfolge und Misserfolge hatte ich auf meinem bisherigen Lebensweg und wie habe ich diese verarbeitet?

 

Die Antworten auf diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für die weitere Arbeit am Selbstvertrauen:

  • Welche Botschaften, Verhaltensvorgaben, Ansprüche, Glaubenssätze und Erfahrungen wirken stärkend bzw. schwächend auf mein Selbstvertrauen?
  • In welchen konkreten Lebenssituationen konnte ich diese Stärkung bzw. Schwächung erleben?
  • Welche alternativen Verhaltensweisen hätte ich mir gewünscht?
  • Was hat mich daran gehindert, mich anders zu verhalten?
  • Was kann mich darin unterstützen, mit anderen Verhaltensweisen zu experimentieren?

 

Nachhaltige Veränderungen benötigt immer Zeit. Seien Sie nicht frustriert, wenn Ihnen das Experimentieren mit neuen Verhaltensweisen zunächst komisch vorkommt und schwer fällt. Und vor allem: Machen Sie sich klar, dass der wichtigste Schritt der ist, sich selbst anzunehmen, so wie Sie halt einfach sind. Auf dieser Basis können Sie angstfrei, spielerisch und mit Freude experimentieren.